instant kaffee

Gefriergetrockneter Kaffee

Immer wieder bekomme ich Anfragen bzgl. der Gefriertrocknung von Kaffee. Bei diesem Thema denkt jeder vermutlich zuerst an Nestlé oder Jacobs. Und ja, die Gefriertrocknung ist ein Teil der Herstellung, aber nicht der einzige.

Es ist ohne weiteres möglich, seinen Lieblingskaffee in der gewünschten Stärke mit der besten Kaffeemaschine zu brühen bzw. zu extrahieren und diesen dann anschließend zu trocknen. Die Trockenmasse liegt vermutlich bei 1,5%, so dass ich 98,5% Wasser sublimieren muss. Bei einer mittelgroßen eigenen Anlage belaufen sich die Energiekosten auf 1,00€ pro Liter verdampftes Wasser. Es wird also ein teurer Kaffee und der hat mit dem bekannten Granulat nichts zu tun. Es entstehen sehr dünne „Kaffeeplättchen“, die nur schwer zu verarbeiten sind.

Die Gefriertrocknung ist der teuerste Schritt in der Herstellung des Instant-Kaffees. Folglich muss im Vorfeld bereits ein Teil des Wasser verdampft bzw. muss der Kaffee konzentriert werden. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Je höher die Konzentration umso niedriger fallen die Kosten für die Gefriertrocknung aus. Es könnte sich aber auch die Produktqualität senken und wird die Konzentration zu hoch gewählt, könnte nach der Sublimation eine recht feste Masse entstehen, die nur schwer zu verarbeiten ist.

Gefriertrocknung von 30%igem Kaffeekonzentrat

Testweise habe ich das Kaffeekonzentrat „Aromat Cafe“ getrocknet. Im Prinzip ist der Kaffee recht leicht zu gefriertrocknen und danach kann das Lyophilisat leicht verarbeitet werden.

 

Aromat Cafe empfiehlt die Zubereitung des Kaffeeextraktes mit Verhältnis von 1:20 bis 1:30.

 

Die Trockenmasse des Produktes lag genau bei 30%. Wir nehmen jetzt eine Tasse mit 200ml und mischen es mit 3 Gramm Pulver. Viele Hersteller gehen bei „Tasse“ von nur 125ml aus, so dass die Dosierung bei 1,875 Gramm liegt. Das entspricht übrigens einer Packung Jacobs Instant Kaffee für eine Tasse.

 

Über die Konzentration kann also ein gutes Ergebnis, auch bezogen auf die Kosten, erreicht werden. Es ist nicht das Granulat des Nestlé Instant Kaffees, doch geschmacklich sollte diese Version mind. ebenbürtig sein. 

Der perfekte Instant-Kaffee

Es sind die Trocknungskosten, die auf die Art und Weise der Herstellung des Instant-Kaffees einen Einfluß haben. Angefangen von der Sprühtrocknung, bei der der Kaffee hohen Temperaturen ausgesetzt ist über das Konzentrieren bis hin zur direkten Gefriertrocknung. Das Nonplusultra wäre vermutlich den Kaffee direkt vom Filter oder aus der Maschine in Stickstoff tropfen zu lassen und gefrierzutrocknen. Die Produktionskosten wären enorm, doch qualitativ sicherlich an der Spitze.

Wie immer bei der Gefriertrocknung von Lebensmitteln ist dann letztendlich die Vermarktung des Produktes entscheident. Es gibt sicherlich einen Markt für einen Premium-Instant-Kaffee.